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Herbarium

by Paul Plut

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  • Streaming + Download

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  • Cassette + Digital Album

    Die Kassetten überspiele ich selbst in Echtzeit. Ich verwende dafür Typ II-Tapes von Tape it easy aus Italien. Anstelle der normalen Plastikhüllen verwende ich aber eine Verpackung aus recyceltem Karton von Tapezmusik, die wir selbst stempeln.

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  • Buch
    Book/Magazine + Digital Album

    Das Buch wurde von Sabrina Peer gestaltet. Kurz vor Weihnachten hat sie mich eingeladen, ihre Entwürfe anzusehen: Der gesamte Boden ihres Wohnzimmers war mit Seiten bedeckt. Wir tänzelten durch alte Fotos, getrocknete Pflanzen, Tour-Reliquien, Notenblätter und Schreibmaschinentexte. Glaub mir, es wird großartig! Diese handgefertigten Collagen werden gescannt und von dem Vienna Printing Cooperative gebunden. Update: Wir haben so viele tolle Motive und wollen mit dem Riso-Drucker noch ein Plakat machen. Das ist bei jedem Buch dabei.

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    Sold Out

1.
Des Toi is nur a Lucken in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Koane Kamin, koane Straßerl, koane Leiten, koane Bögen Mit’m Zug aus von St. Valentin über Raming schaut d’ Stodt Wie a Spielzeug aus mit Malefitzfiguren I foit die Landschaft zom und schau drauf Die Bude stöhns ins Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Die Bude ziagt die Hackler ausm Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Da Werdnl kriagt sei Denkmal Da Herbst an Schuss in Kopf Da Ahrer kriegt a Schnitzel Zwoa Flaschen Bier und an Strick Die zwoa Kamin strecken si’ miad Is Palais verliert sei Forb A Chef spaziert durchs Eisentor Da Oide geht Die Stadt is nur a Buckler und die Bude nimmt die Hackler ausm Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Die Lucken wird’s verschlucken, oie Buckler, oie Buden, oie Hackler, oie Gfriser, in dem Toi, in der Enns, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Arbeit ehrt Sie mocht uns stolz Sie hoit uns zom Sie mocht uns gonz Die Stadt is reich nit wegen Ideen Sondern wengam Ruaß auf unsre Händ Wegen die Splitter in die Augen Wengam Krotzen in da Lung Ausm rohen Erz werdn Waffen, Wägen, Wir Die Händ de san da Hebel, san da Stab und da Nebel, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Des Eisen des muss schmözen und da Gummi der muss picken, bis die Scheibenwischer wischen, dass ma’s siagt, schau wie sche unser Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Da Kriag is längst vorbei, wie a Loch, schitt mas zua, wos wüst ändern, wor de Zeit, in dem Toi, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Von Mauthausen brocht mitm Bus, in des Feier, in dem Toi, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Bomben foin vom Himmi Häuser fehlen wie schworze Zähn Später spühns Völkerboi im Krater Fongst die Kugel kriagst a neies Leben Im Winter siagst d’ Kinder mit die Schlitten im Bombentrichter fahren Im Frühling liegen die Blüten von de Birnbam Wie a weiße Tuchant, a neies Glück, neier Onfong, alte Häuser, neie Zeit, neie Menschen, in dem Toi, in da Lucken, in da Londschoft Ois war’s nix Ois war’s nix Des Wossa, des wir kemma und da Himmi wird si’ strecken und des Stadterl in der Lucken, mit de Häuserl und de Brucken, des wirds Schlucken, in dem Toi, in da Lucken, in da Londschoft Ois war’s nix Ois war’s nix
2.
Wo einmal nichts war da wuchsen Bäume die wuchsen in den Himmel hinein Wo heute Häuser und Gärten stehen war nichts als Wüste und kalter Stein Wo einmal nichts war entstand ein Leben da waren Menschen von Gott gemacht Wo einmal Licht war gab’s auch ein Dunkel was haben Menschen daraus gemacht Wo einmal nichts war war plötzlich alles wovon der Mensch hat solang geträumt Und als das Große auf ihn so zukam hat er das Kleine dabei versäumt Wo einmal nichts war da fiel ein Regen der war kein Segen für diese Welt Der hat das Leben für die, die’s kriegten und die, die siegten, sehr umgestellt Wo wieder nichts war aus Rauch und Flammen haben wir zusammen soviel geschafft Was einmal unten das war jetzt oben man hat verschoben nicht nur die Kraft Wo wieder nichts war steh’n heut Fabriken das Wunder Ehrgeiz hat sie gebaut Doch die sie bauten die sich was trauten haben dieses Wunder noch nicht verdaut Wir feiern Feste haben satt zu essen und längst vergessen den Feuerschein Wo einmal nichts war kann, wenn wir stumm sind und auch noch dumm sind, mal nichts mehr sein
3.
In Wien 02:58
4.
Liedtext Jedes Denkmoi wird einghüllt, Tarnnetze gnaht Für mei Familie würd i ois toa I erschrick bei dem Gedanken Du zynische, vafluachte, zum Sterben schene Wöt Wo i abstamm, abstumpft, vergiss, mi arrangier, verlieb Wo i mei Kindheit abstreif, wie a oite Haut Da Himmi ghert uns nit. Unsere Kinder ghean uns nit. Des Lond ghert uns nit. Die Grenzen ghean uns nit. Die Zeit gheat uns nit. Die Sö gheat uns nit. Die Felder, des Meer, des Leben gheat uns nit Weg mit deine öligen Händ, mit deim schmierigen Gsicht Für die Zeitung do schwenkst a Fahndl göb-blau Kimm tua, do geht mehr, pump, pump, wir brauchen mehr, mehr Damit ma mehr Scheißdreck produzieren Damit ma mehr Scheißdreck konsumieren Bis jeder Tropfen Wossa, jeder Flecken Erd, jedes Hirnkastel, mit Scheißdreck zuadeckt is Mei Kind verweigert in Mittagssschlof Mei Oma bricht si'n Oberschenkel Mei Schwester hot ihrn ersten Freind Mei oita Freind kriagt a Kind Es is gsund I setz Gurkenkern in d’ Erd Schau noch wie der Vogel hoaßt Mir tuat immer no da Schädel weh Von de boa Bier vor a poor Tog I gspiah an neien Menschen Wia a tritt, wie a wachst Die Prognosen woan ganz anders Wir wissen jetzt wira hoaßt Mei oazigs Gwehr wor ois Hoiz Zu Fasching ois Kind Fuchs und Henn, Halma und Mühle Korridore auf und zua 2 Millionen Menschen Oana druckt an Knopf A Haus wie unsers geht nieder 8 Stockwerk, 200 Zimmer Auf jeder Seiten a Balkon
5.
Oft hab ich bezahlt All den Rest gespart Zu bezahlen dann Wenn ich zahlen kann Einzig einen Pfad entlang Hin zum alten Heimatsee An jedem Halt vorbei Die mir einerlei Nun zaehle ich draussen fischt im Eis Nun stehe ich draussen fischt im Eis Das Haar gehalten zur Frisur Wie auch das Federkleid Mit einem Guertel passt sie dann Die Zufriedenheit Einzig dem Diktat voran Durch den alten Heimatsee An jeder Hand vorbei Die mir einerlei Male dann unbewegt Türen auf Sandpapier Nun belle ich draussen fischt im Eis Nun gehe ich draussen fischt im Eis
6.
Schon vor langer Zeit, als wir als Kinder noch gespielt Hab ich für dich heiße Lieb gefühlt Und wenn dein Blick einmal einen andern streift Ist tiefer Hass in meiner Seel' gereift Doch später dann als ich bereits ein Jüngling war Hab ich geträumt von deinem Augenpaar Du hast verhüllt dein Liebeswort Da löst ein Schrei sich meines Leids Akkord Dein stolzes Herz bezwing ich mir Dein kühler Blick muss glühen in lodernder Begier Du hast gespielt mit mir als ich in deinem Netz mich fing Nun sollst du's sehen dass ich zur Lieb’ dich zwing Du hast geschenkt einem anderen deine Huld Ich warte still, verlor nicht die Geduld Erschoss mich nicht, griff nicht zu Gift, zum Strick Ich dachte bloß jetzt noch im Augenblick Fünf Jahre lang stand ich im Feuer an der Front Mich traf kein Blei, mich hat der Stahl verschont Als wüsst der Tod was mir zum tun noch blieb Jetzt bin ich da und fordere deine Lieb’
7.
Devil Town 01:02
I was livin' in a devil town Didn't know it was a devil town Oh, lord, it really brings me down About the devil town And all my friends were vampires Didn't know they were vampires Turns out I was a vampire myself In the devil town
8.
Luft 11:28
9.
Salz 01:51
Soiz kimmt von Grau Grau kimmt von Glanz Glanz kimmt von Liacht Liacht kimmt von Stern Hall kimmt von Salz Salz kimmt von Dreck Dreck kimmt von feicht Feicht kimmt von Fluss Ohne Fluss gibts koa Stodt Stadt kimmt von Stehen Stehen kimmt von nix toa Nix toa is do Nix Arbeit kimmt von Plagen Plagen kimmt von Rab Rab hoaßt Knecht Knecht kimmt von Sklave Wo kimmt des her Wo kimmt des her Schauts her wo des daher kimmt Wo kimmt der her Wo kimmt der her Wo kimmt der große Durst daher Durst kimmt von dir Hass kimmt von dir Angst riacht von dir A Loch unter dir Du kimmst von ihr Sie kimmt aus Asche Asche kimmt vom Oi (All) Ois kimmt von Oas Stoa kimmt vom Fels Fels kimmt vom Berg Berg kimmt von Trennung Mei Onki kimmt nie mehr I kimm aus die Berg Ramsau, Leitenstraß Und vom Opi kimmt Mei Nom Arbeiter hobns gsucht Fia d Kirchen neie Evangelisch' große Billig wa guat A Plutic is kemma Von so weit her Zimmerer des wor a Ausm Sociatoi Socia kimmt von Fluss Fluss kimmt von Folgen Folgen kimmt von Hören I hea jetzt auf
10.
Samael 02:42
11.
Des Toi is nur a Lucken in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Koane Kamin, koane Straßerl, koane Leiten, koane Bögen Mit’m Zug aus von St. Valentin über Raming schaut d’ Stodt Wie a Spielzeug aus mit Malefitzfiguren I foit die Landschaft zom und schau drauf Die Bude stöhns ins Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Die Bude ziagt die Hackler ausm Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Da Werdnl kriagt sei Denkmal Da Herbst an Schuss in Kopf Da Ahrer kriegt a Schnitzel Zwoa Flaschen Bier und an Strick Die zwoa Kamin strecken si’ miad Is Palais verliert sei Forb A Chef spaziert durchs Eisentor Da Oide geht Die Stadt is nur a Buckler und die Bude nimmt die Hackler ausm Toi, in die Lucken, in die Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Die Lucken wird’s verschlucken, oie Buckler, oie Buden, oie Hackler, oie Gfriser, in dem Toi, in der Enns, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Arbeit ehrt Sie mocht uns stolz Sie hoit uns zom Sie mocht uns gonz Die Stadt is reich nit wegen Ideen Sondern wengam Ruaß auf unsre Händ Wegen die Splitter in die Augen Wengam Krotzen in da Lung Ausm rohen Erz werdn Waffen, Wägen, Wir Die Händ de san da Hebel, san da Stab und da Nebel, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Des Eisen des muss schmözen und da Gummi der muss picken, bis die Scheibenwischer wischen, dass ma’s siagt, schau wie sche unser Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Da Kriag is längst vorbei, wie a Loch, schitt mas zua, wos wüst ändern, wor de Zeit, in dem Toi, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Von Mauthausen brocht mitm Bus, in des Feier, in dem Toi, in da Lucken, in da Landschaft Ois war’s nix Ois war’s nix Bomben foin vom Himmi Häuser fehlen wie schworze Zähn Später spühns Völkerboi im Krater Fongst die Kugel kriagst a neies Leben Im Winter siagst d’ Kinder mit die Schlitten im Bombentrichter fahren Im Frühling liegen die Blüten von de Birnbam Wie a weiße Tuchant, a neies Glück, neier Onfong, alte Häuser, neie Zeit, neie Menschen, in dem Toi, in da Lucken, in da Londschoft Ois war’s nix Ois war’s nix Des Wossa, des wir kemma und da Himmi wird si’ strecken und des Stadterl in der Lucken, mit de Häuserl und de Brucken, des wirds Schlucken, in dem Toi, in da Lucken, in da Londschoft Ois war’s nix Ois war’s nix
12.

about

paulplut.com/herbarium

Über Jäger und Sammler

Ich kenne zwei Arten, Lieder zu schreiben: Bei der einen habe ich eine Idee, der ich mich langsam nähere, wie einem scheuen Reh auf einer Lichtung meines Bewusstseins. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel, doch sobald ich meinen Blick auf sie lenke, ist sie dahin. Ich stecke das Gebiet ab, ich mache einen genauen Plan, treibe die Vision vor mir her und versuche sie zu fangen.
Die zweite Art beruht nicht auf Jagen, sondern auf Sammeln. Ich halte die Augen offen und pflücke, was mir am Wegrand unterkommt. Manchmal gehe ich leer nach Hause, oft aber bin ich überrascht, was man alles findet. Je länger ich gehe, desto mehr schärft sich mein Blick. Daheim leere ich meine Schätze auf den Küchentisch und beginne zu sortieren. Ich schmeiße weg, was nicht zu gebrauchen ist, ich gebe zusammen, was zusammen gehört, ich verbinde und ich konserviere.

Herbarium

Auf diesem Weg habe ich in den vergangenen zwei Jahren Lieder gesammelt: eigene, fremde, im Dialekt, in Standard-Deutsch, auf Englisch, in Kollaboration mit anderen und allein. Ihr hört: zwei Jahre in 43 Minuten. Ich bin ein eifriger Archivar und als solcher möchte ich meine Funde an einem schöneren Ort wissen, als auf irgendeinem mp3-Ordner meiner Sicherungsfestplatte. Wir bestehen nicht aus Nullen und Einsen, unsere Arbeit ebenso wenig. Darum werden die 10 Musikstücke als Herbarium erscheinen. Jedem Tonträger wird ein Buch beigelegt, in dem sich die Lieder zwischen gepresste Pflanzen, Texte zum Schaffensprozess, abgelichteten Objekte, literarische Inspirationen und versteckte Tracks einfügen.

credits

released March 1, 2024

"Wo einmal nichts war" ist von Hildegard Knef und Charly Niessen, "In Wien" ist ein vertontes Gedicht von Christine Nöstlinger, "Draußen fischt im Eis" ist im Original von der Band Garish, "Dein stolzes Herz" ist ein rumänisches Volkslied und "Devil Town" ist von Daniel Johnston. Alle anderen Titel und sind von Paul Plut. Der Gesang von "In Wien" und "Dein stolzes Herz" ist von Barca Baxant. Das Schlagzeug ist von Julian Pieber, der Kontrabass von Marie Pfeiffer und die Lead-Gitarre von Nastasja Ronck. Der Gesang bei "Salz" ist von Julian Pieber, Nastasja Ronck und Violetta Parisini. Aufgenommen wurde das Album von mir in meinem Proberaum, abgemischt und gemastert hat es Alexander Lausch. Das Artwork ist von Sabrina Peer. Produziert habe ich die Platte mit Jolly Hager.

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